Tonnenschwere Steine für die Deichsicherheit – Baumaßnahme im Uferbereich von Schwinde-West bis Stover Rennbahn erfolgreich abgeschlossen

Schwinde/Stove (mb/adv) – 6.000 Tonnen Wasserbausteine aus Eisensilicatgestein aufgeschüttet. 1.000 Tonnen Schotter eingebaut. 1.250 Quadratmeter Geogitter mit Vlies verlegt: Es sind nur drei von weiteren beeindruckenden Zahlen zu der jetzt abgeschlossenen Baumaßnahme zur Sicherung des Uferbereiches am Hauptdeich im Bereich Schwinde-West bis Stover Rennbahn.

»Alles ist reibungslos und planmäßig verlaufen«, freuten sich die Verantwortlichen des Artlenburger Deichverbandes (ADV), Deichhauptmann Hartmut Burmester und Geschäftsführer Ansgar Dettmer, bei der Bauabnahme vor Ort. Dabei verwiesen sie auf die im Januar durch Sturmtief »Nadia« aufgetretenen ungewollten Herausforderungen auf der Baustelle, die aber vorausschauend sehr gut gegen die Sturmflut abgesichert worden sei.

Dabei habe sich auch die etwa 300 Meter lange Baustraße aus Stahlbetonfahrbahnplatten bewährt. Entsprechend schritten die beiden die knapp 300 Meter lange Baustelle gemeinsam mit Bauingenieur Carsten Hillmer von der beauftragten Firma Heinrich Weseloh GmbH sowie Michael Sprätz (Bauüberwacher) und Karina Bettin (Bauleiterin) von der Lüneburger Betriebsstelle des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit großer Zufriedenheit ab.

Nahezu alle Arbeiten wurden wasserseitig vorgenommen. Mit schwerem Gerät waren beispielsweise in den beiden Buhnenfeldern in einem vibrationsarmen Verfahren fünf bis acht Meter lange Spundbohlen eingebracht worden. Zuletzt hatte das Bauunternehmen die tonnenschweren Schüttsteine auf etwa 3.500 Quadratmeter aufgebracht. Die durch den Bund (70 Prozent) und das Land Niedersachsen (30 Prozent) getragenen Kosten der Teilbaumaßnahme lagen laut dem ADV bei etwa 1,3 Millionen Euro.

Die Deichschützer des Artlenburger Deichverbandes tragen in ihrem Verbandsgebiet mit rund 45.000 Einwohnern nicht nur für die Hochwasser-Deiche Verantwortung. Der Tidebereich der Elbe von Rönne bis Laßrönne gehört ebenso dazu. Die im November 2021 begonnene und jetzt beendete Maßnahme im Deichvorland am Elbufer dient der geplanten Nacherhöhung des Hauptdeiches in diesem Bereich auf 9,40 Meter über Normalnull. »Der Deichkörper an sich ist bislang unangetastet gewesen«, sagte Ansgar Dettmer. Das ändert sich laut dem Geschäftsführer schon in den kommenden Monaten. »Ein entsprechendes Anschreiben mit Informationen dazu ist den Anliegern bereits zugegangen.«

Die Planung und Bauleitung für den ADV wird dann erneut der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz übernehmen. »Es ist vorgesehen, im Sommerhalbjahr mit den Erdarbeiten am Deich zu beginnen. Danach werden die Pflasterarbeiten an der Außendeichböschung folgen«, so Ansgar Dettmer. Voraussichtlich erst 2023 werde der Deichverteidigungsweg neu hergestellt. »Insbesondere in der Zeit werden die Grundstückszufahrten der Anlieger vom Deich aus nur eingeschränkt nutzbar sein«, kündigte er an. Während der Baumaßnahme wird das Unternehmen DMT Ingenieure GmbH mit baubegleitenden Erschütterungsmessungen beauftragt. Ein Teil der Anlieger können dieses Ingenieurbüro nach Klärung mit dem ADV und dem NLWKN für Beweissicherungsmaßnahmen an ihren Gebäuden in Anspruch nehmen. Die Kosten, nur für die aktuell anstehende, etwa 1.000 Meter lange Deicherhöhung, zum Schutz von Land und Leuten werde schätzungsweise bei etwa 2,8 Millionen Euro liegen.

Info:
Weitere Informationen zum Ablauf der bevorstehenden Bauarbeiten und zu geplanten Terminen zu wöchentlich vorgesehenen öffentlichen Baubesprechungen gibt es beim Artlenburger Deichverband, E-Mail: hohnstorf@ artlenburger-deichverband.de, Telefon: 0 41 39/69 95 42 (Verbandsbüro, werktags 9 bis 12 Uhr), oder nach erfolgter Ausschreibung auch auf der Internetseite der Samtgemeinde Elbmarsch: www.samtgemeinde-elbmarsch.de.

Zahlenspiegel zu den Arbeiten im Uferbereich von Schwinde-West bis Stover Rennbahn

Landseitig, Herstellung mit Geräten von Land:

  • ca. 300 m Baustraße aus Stahlbetonfahrbahnplatten erstellt
  • ca. 1.250 m2 Geogitter mit Vlies verlegt
  • ca. 1.000 t Schotter eingebaut

Wasserseitig, Herstellung mit Baggerponton/Schwimmgerät:

  • ca. 6.000 m3 Nassbaggerarbeiten verrichtet
  • ca. 220 m Rammgraben hergestellt
  • ca. 3.500 m2 Filter eingebaut
  • ca. 6.000 t Wasserbausteine aus Eisensilicatgestein geliefert
  • ca. 3.500 m2 Steinschüttung hergestellt
  • ca. 180 m Spundbohlen (5 m lang) einvibriert
  • ca. 20 m Spundbohlen (8 m lang) einvibriert

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