Zehn Zentimeter bis zum Alarm – Artlenburger Deichverband registriert durch Sturmflut Pegelstände im Tidebereich von mehr als 5 Metern über Normalnull

Elbmarsch (adv/red) – Das Sturmtief „Nadia“ hat am Wochenende den Norden kräftig durchgeschüttelt – und auch die Deichschützer des
Artlenburger Deichverbandes (ADV) auf Trab gehalten. Durch die Sturmflut waren in der Nacht von Sonnabend
auf Sonntag im etwa 17 Kilometer langen Tidebereich der Elbe zwischen Laßrönne am Ilmenau-Sperrwerk und
dem Wehr bei Rönne/Geesthacht Pegelstände von 5,18 Meter bzw. 5,27 Meter über Normalnull aufgelaufen. „Zehn
Zentimeter mehr und wir hätten in der Nacht den Alarm für den Deichwachdienst ausgelöst“, sagte ADV-Geschäftsführer
Ansgar Dettmer.

Aufgrund der Lage hatte er in Absprache mit Deichhauptmann Hartmut Burmester den Kontakt zu den Deichgeschworenen
aufgenommen und Bereitschaften besprochen. Hartmut Burmester fuhr die Tidestrecke punktuell selbst
ab, um sich ein detailliertes Bild von der Lage zu machen. „Es bestand keine unmittelbare Gefahr um die Deichsicherheit,
doch wir müssen wachsam sein.“ Denn eines, so der Deichhauptmann, sei wieder deutlich geworden.
„Sturmfluten reichen weit über das Stauwehr bei Geesthacht hinweg in das Gebiet unseres Deichverbandes hinein.“

Entsprechend wurde in der ersten Nacht durch Ansgar Dettmer speziell auch der Hauptdeich der Elbe im Tidebereich
zwischen Schwinde und Laßrönne kontrolliert. Denn dort sind im Deichvorland derzeit Baumaßnahmen im
vollen Gange. Die Arbeiten dienen zur Vorbereitung für die im laufenden Jahr anstehende Erhöhung und Verbreiterung
des Hauptdeiches in dem Bereich und für die Erneuerung des Deckwerkes. Aktuell laufen dort die Spundwandarbeiten
für die Deichfußsicherung.

„Der Deichkörper an sich ist bislang unangetastet gewesen, da im Winter direkt am Deich keine Bauarbeiten stattfinden
dürfen“, sagte Ansgar Dettmer. Zufrieden registrierte er, dass die zuständige Baufirma mit entsprechenden
vorausschauenden Maßnahmen die Baustelle für die Sturmflut sehr gut gesichert hatte. „Es schwamm nichts auf
oder ist erodiert.“

Der zweite Sturmflutscheitel von Sonntag auf Montag fiel dann geringer aus. „Da sind 14 bis 17 Zentimeter weniger auflaufen, sodass sich die Lage wieder entspannt hat“, erklärte Ansgar Dettmer. Allerdings werden die Auswirkungen der Sturmflut die Deichschützer in den kommenden Wochen weiter beschäftigen. „Es gilt, jede Menge Totholz und Treibgut von den Deichen zu sammeln sein“, so der Geschäftsführer. Entsprechend wird die Deichunterhaltungskolonne vermehrt die Tidestrecke kontrollieren und unterhalten.

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