Kulturverein WIR näht Schutzmasken

Elbmarsch (mp) – Da durch die schnelle Ausbreitung des Coronavirus Mundschutzmasken weder in Geschäften noch online erhältlich sind, hat sich der Vorstand von WIR – Kunst und Kultur in der Elbmarsch e. V. an die Nähmaschine gesetzt. Pinsel, Farbe, Leinwand liegen in Warteposition. So sind inzwischen 250 Schutzmasken für Arztpraxen, Drogerien, Krankengymnasten, Fahrer von Krankentransporte und Seniorenheime entstanden. Und die Nachfrage steigt. Gefertigt werden weitere 150 Stück insbesondere für Seniorenheime. Die Masken werden an diese Gruppen gegen eine kleine Spende abgegeben.

„Wir nähen jetzt, statt Bilder zu malen“, schmunzelt Michael Böhm und zeichnet eine weitere Maske vom Papier auf den Stoff. „Wir haben schon frühzeitig in einer außerordentlichen Vorstandssitzung am 13. März 2020 sämtliche Veranstaltungen und Treffen bis Ende Mai abgesagt, um unsere Mitglieder zu schützen.“
WIR wollen helfen und den Menschen in der Corona-Krise Unterstützung bieten. WIR nähen aus Leinen oder Baumwolle wiederverwendbare Mundschutzmasken – eine alternative Lösung, weil Mundschutzmasken aufgrund der hohen Nachfrage kaum noch erhältlich sind.
„Ich habe meinen erheblichen Bestand an Leinentischdecken beigesteuert“, erklärt Monika Pallasch. „Hier sind sie sinnvoller angebracht als derzeit auf festlichen Tafeln. Wenn WIR wieder feiern dürfen, nehmen wir eben Papierdecken.“
„Knapp werden gerade Gummi-Bänder“, erklärt C. Böhm. „Für ca. 400 Masken benötigen wir auch ungefähr 400 Meter dieser Bänder.“

Selbstgenähter Mundschutz aus Eigenproduktion kann ein wenig helfen. Es zeigt, dass die Menschen den Virus ernst nehmen. Sie erfüllen zwar nicht die Qualität der Sicherheit, die an medizinische Masken gestellt werden, aber sie sind besser als kein Schutz. Er hilft dabei, dass man sich nicht zu häufig ins Gesicht fasst. Aber das Tragen eines Mundschutzes in textiler Form durch eine erkrankte Person kann zumindest, etwa durch Niesen oder Husten, das Risiko einer Übertragung verringern.

„Uns ist klar, dass andere Vorsichtsmaßnahmen durch das Tragen einer solchen Maske keinesfalls außer Acht gelassen werden dürfen, nämlich die Abstandsregeln einzuhalten oder die Händehygiene sehr ernst zu nehmen.“
WIR – Kunst und Kultur in der Elbmarsch e. V. ist bewusst, dass es sich bei den selbstgenähten Mundschutzmasken nicht um ein zertifiziertes Produkt handelt. Trotzdem wollen WIR Risiken minimieren. Und jeder, der einkaufen geht, sollte einen Mundschutz tragen, schon allein aus Respekt dem Verkaufspersonal gegenüber.

Das Robert-Koch-Institut hält eine gute Händehygiene, das Einhalten von Husten- und Niesregeln und das Abstandhalten für die wichtigsten und effektivsten Maßnahmen, um sich selbst und andere vor einer Corona-Infektion zu schützen.

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