Stau auf der L 217 – und täglich grüßt das Murmeltier

Elbmarsch (wm) – Genervte Autofahrer, Schüler und Arbeitnehmer, die hoffnungslos zu spät kommen – der allmorgendliche Verkehrsstau auf der Landesstraße 217 vor der Auffahrt zur Elbbrücke in Rönne treibt die Leidtragenden fast in den Wahnsinn und verlangt nach einer dringenden Lösung.

Mittwochmorgen, 29. August 2018, 6.50 Uhr: Aus Richtung Marschacht staut sich der Verkehr auf der Landesstraße 217 von der Elbbrücke in Rönne bis zur Ernst-Reinstorf-Schule in Marschacht zurück, jede Minute wächst die Schlange um weitere Fahrzeuge.
Ähnlich sieht es für die Autofahrer aus Richtung Drage aus – die Auffahrt zur B 404 in Rönne erweist sich als Nadelöhr, bringt den Verkehr auf der L 217 fast zum Erliegen. Betroffene Autofahrer berichten von unerträglich langen Wartezeiten, auch die Schülerbusse bleiben im Stau stecken.
Der Landkreis Harburg hat in einer Pressemitteilung vom 23. August die Bauarbeiten in Geesthacht als Ursache ausgemacht und auf geänderte Fahrzeiten im Schülerverkehr hingewiesen:
»Bei der Schülerbeförderung aus der Samtgemeinde Elbmarsch in Richtung Winsen kommt es derzeit zu Verspätungen. Grund dafür ist das hohe Verkehrsaufkommen auf der L 217 im Bereich Rönne, ›Brücke‹. Wegen einer Baumaßnahme in Geesthacht staut sich an dem Straßenabschnitt der Verkehr in Richtung B 404. Durch den Rückstau bis nach Marschacht hinein, verspäten sich alle auf der L 217 fahrenden Schulbusse. Ab Montag, 27. August, starten deshalb alle Schulbusfahrten zur ersten Stunde der Linien 5405 und 4405 zu den Schulzentren Winsen, ›Bürgerweide‹ und Winsen, ›Roydorf‹ 10 Minuten früher.
Dadurch ergibt sich ebenfalls eine Fahrplanänderung für die um 06.44 Uhr startende Abfahrt der Linie 4405 in Drage, Krummer Weg, mit Fahrtrichtung Niedermarschacht, die ebenfalls um 10 Minuten vorverlegt wird. Diese Fahrplanänderungen gelten zunächst bis einschließlich 30. September 2018, dem letzten Schultag vor Beginn der niedersächsischen Herbstferien.
Der Landkreis Harburg bittet die Betroffenen Fahrgäste um Verständnis für die kurzfristigen Fahrplanänderungen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Abteilung Schule, ÖPNV & Sport stehen für Auskünfte zur Schülerbeförderung zur Verfügung, Telefon: 0 41 71/69 33 39 oder 0 41 71/69 32 87.«
Ob die Verlängerung der Fahrzeiten für die Schülerbusse ausreicht, darf bezweifelt werden; außerdem ändert diese Maßnahme nichts an der Stauursache selbst. Um eine dauerhafte Lösung des Stauproblems in der Elbmarsch anzugehen, wäre es sinnvoll, die verantwortlichen politischen Amtsträger mit den Tatsachen zu konfrontieren und auf schnelles Handeln zu drängen.

Der Elbmarscher ruft daher alle betroffenen Leser auf, uns ihre Stauerfahrungen mitzuteilen, möglichst präzise mit Ort, Datum und Zeit dokumentiert, gerne auch mit Foto.

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5 Gedanken zu „Stau auf der L 217 – und täglich grüßt das Murmeltier“

  1. Normalerweise fährt meine Fahrgemeinschaft um 6:15 aus Marschacht los. Wegen des Staus haben wir die Startzeit auf 6:00 vorverlegt. Nur stehen wir nun auch schon um diese Uhrzeit Höhe des Storchennests.. die Fahrtzeit bis zur Brücke Abfährt Geesthacht dauert bis zu 40 Minuten. Normalerweise brauchen wir diese Zeit, um bei der Arbeit anzukommen. Es ist unglaublich!

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  2. Allgemein ist der morgendliche Verkehr aber auch vor den Bauarbeiten schon ein Problem gewesen, diese haben es nur weiter verschärft. Man sollte sich mal mit der Abfahrt Geesthacht auseinander setzen. Durch die Kreuzung am Ende der Abfahrt kommt es meist zu einem Rückstau. Überall in der EU wird vermehrt der Kreisverkehr bevorzugt, nur in Deutschland bleibt man beim Schilderwald und Ampelsystem. In Geesthacht, am
    Ende der Abfahrt der Brücke, würde sicherlich ein Kreisverkehr Sinn machen. Wir standen vor einigen Tagen genau dort und kamen einfach nicht von der Stelle. Zwei Autos vor uns stand ein Linienbus. Dieser sah, dass sich der Verkehr bereits weit auf die Brücke zurück staute und ergriff die richtige Maßnahme. Er blockierte kurzerhand mit dem Bus die komplette Fahrbahn und ermöglichte somit den stehenden Verkehr von der Brücke wieder abfließen zu können! Hier muss gehandelt werden und das Länderübergreifend! Über die zu treffenden Maßnahmen muss man sich schnell einig werden. Ohne bauliche Veränderungen und mit dem immer mehr ansteigenden Verkehr nach Hamburg -aus der Elbmarsch und aus Richtung Winsen- wird die derzeitige Infrastruktur, über kurz oder lang, nicht fertig! Ich sehe hier einen Kreisverkehr am Ende der Abfahrt Geesthacht als sinnvolle Lösung!

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  3. Ich freue mich darüber, dass dazu motiviert wird, „Stau-Erfahrungen“ zu teilen. Ist dies doch ein Thema, das meinen Alltag stark prägt.

    Mein Mann und ich sind vor knapp 4 Jahren in die Elbmarsch gezogen. Sehr erfreut bin ich über die entspannten Menschen, die Natur und vieles andere. Mir war beim Zuzug klar, dass die Verkehrssituation schwierig ist, dass sie allerdings so prekär ist war mir nicht bewusst. Evtl. hätte ich mich dann bezüglich des Wohnortes tatsächlich auch anders entschieden. Ich bin in Vollzeit in Hamburg-Wandsbek tätig. Zum Glück kann ich meine Arbeitszeiten etwas variabel einteilen. Ich habe mir inzwischen angewöhnt, um 06.00 Uhr im Auto zu sitzen, um vor der Rush-Hour das „Nadelöhr B 404 – bis zur Autobahn A25“ passiert zu haben. Leider geht dieser Plan nicht immer auf. Selbst morgens um 06.00 Uhr reicht der Rückstau zeitweise bis kurz vor Eichholz zurück! Abends dann das gleiche Spiel, nur umgekehrt. Hier schaue ich fast jeden Tag vor Abfahrt bei Google-Maps, welcher Rückweg heute evtl. der bessere sein könnte, um nicht bis Curslack im Rückstau zu stehen. D.h. ich bin fünf Tage/Woche mehr oder weniger durch die Stausituation im Stress. Ich versuche, mich nicht aufzuregen, das hilft mir ja auch nicht weiter. Meistens gelingt es, aber nicht immer. Beispielsweise ärgere ich mich maßlos über die Autofahrer, die mit der Fahrt über die Feldwege versuchen, sich ein Stückchen weiter vorne einzufädeln. Das dieses unsoziale Verhalten zu einem noch stärker verlangsamten Vorankommen der brav wartenden Autofahrer führt scheint nicht zu interessieren! Warum gibt es hier nicht viel mehr Polizeikontrollen bzw. mehr Schranken an den Zufahrten dieser „Bypass-Feldwege“?

    Und absolut kein Verständnis habe ich für „Brückenkontrollarbeiten“ oder Bauarbeiten, die nicht akut sind, aber trotzdem ohne Ankündigung durchgeführt werden und immer (!) zu einem langen Rückstau führen. Diese Arbeiten werden doch geplant, in diesem Zuge ist zu erwarten, dass der Autofahrer/Pendler in Kenntnis gesetzt wird, damit er die Chance hat, sich mit Verschiebung der Fahrzeiten ggf. auf die Behinderungen einzustellen (dazu ist man als Pendler nämlich gerne bereit, wenn man dann mit stau-freiem Fahren belohnt wird 😉 ). Gute Beispiele gibt es hierfür (bspw. durch große Tafeln, an denen die Tage bis zum Bau- oder Wartungsbeginn heruntergezählt werden).

    Der Verkehrsversuch an der Elbbrücke mit der verlängerten Einfädel-Spur ist meines Erachtens nach grundsätzlich ja eine gute Idee. Aber ich frage mich, wie dieser Verkehrsversuch evaluiert wird. Noch nie habe ich Menschen gesehen, die den (daraufhin evtl. veränderten) Verkehrsfluss analysieren. Auch habe ich öffentliche Informationen hierzu vermisst – habe ich sie übersehen oder gab es sie schlicht nicht?

    Und wie verhält es sich mit weiteren Lösungsideen – doppelspurige Verkehrsführung bis zur A25, Kreisel am Übergang B 404 auf die A25, Sichtschutzwände auf der Elbbrücke, um den Blick der Autofahrer auf die Straße und nicht auf unsere schöne Elbe zu lenken u.a.? Wird hier aktiv überlegt und ernsthaft abgewogen, was Abhilfe schaffen könnte?

    Die Gründe für die täglichen Staus sind aus meiner Sicht mannigfaltig:
    1. Die entspannte Verkehrssituation während der Sperrung der Zufahrt von der A 39 auf die B404 hat gezeigt, dass die Pendler aus dem Lüneburger Raum maßgeblich zum Stau beitragen. D.h. wenn die Elbquerung bei Seevetal (A 39 / A1) unproblematisch wäre und viele über die A39/A1 nach Hamburg fahren würden hätte dies m.E. große positive Wirkungen auf „unseren“ täglichen Stau.
    2. Aktuell ist die Ampel am Ende der B 404 im Übergang zur A25 abgeschaltet. Der Verkehr fließt nach Einfädelung derjenigen, die sich an der Geesthachter Schleuse in den Verkehrsstrom einreihen relativ zügig. D.h. auch das Stop-and-Go durch die Rotphasen trägt zum Stau bei.
    3. Die Baumaßnahme in Geesthacht ist bestimmt ein weiterer Grund, aber meiner Ansicht nach auf keinen Fall der Hauptgrund. Auch ohne die Baumaßnahme in Geesthacht haben wir hier in der Elbmarsch ein massives Verkehrsproblem.
    4. Natürlich tragen auch Menschen, die aus verschiedenen Gründen ins Hamburger Umland ziehen, aber in Hamburg arbeiten zum Stau bei. Also Zuzügler wie mein Mann und ich… D.h. auch die Frage, wie die verkehrspolitische Reaktion auf Neubaugebiete ist muss beantwortet werden.
    u.a…

    Mein Fazit:
    Ich wohne grundsätzlich sehr gerne in der Elbmarsch – bezüglich der Verkehrssituation fühle ich mich aber von der Politik und der Gemeinde allein gelassen. Ich stimme Ihnen daher absolut zu, es ist sinnvoll und notwendig, die Verantwortlichen mit den Tatsachen zu konfrontieren und sich für ein schnelles Handeln einzusetzen. Eine offensive und transparente Kommunikation über die Gründe, Perspektiven und Lösungsansätze würde den Verantwortlichen m.E. nach gut zu Gesicht stehen und mir zeigen, dass man dieses Problem angeht und nicht verdrängt, weil es so unlösbar zu sein scheint! Es gibt für (fast) alles eine Lösung – wann also findet ein stringent und lösungsorientiert geführtes Projekt zur Verbesserung des Verkehrsflusses im Landkreis Harburg (unter Einbezug von Experten und Bürgern der betroffenen Gemeinden) statt?

    Mit hoffnungsvollen Grüßen auf freie Fahrt auf dem Arbeitsweg
    Nicole Hellwig, Eichholz

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  4. Am Donnerstag 30. August morgens 8:15 war der Stau extrem. Nachdem ich über 1 Stunde für den Streckenabschnitt Marschachter Hof bis zur Deichapotheke gebraucht habe, bin ich umgekehrt, da kein Vorankommen in Sicht war.
    Ich fahre die Strecke nach Bergedorf, eine halbe Stunde mehr Wartezeit ist aktuell zusätzlich ohnehin schon zu den Wartezeiten einzuplanen. Wenn man bedenkt, dass die Strecke bereits zur gewöhnlichen Situation ohne Baustellen auf der A39 oder in Geesthacht besonders voll morgens 8:00 ist. Die B404 LG-Geesthacht hat sich als Standard Zubringer entwickelt und wird dem Verkehrsaufkommen zu den Stoßzeiten schon lange nicht mehr gerecht. Die Autofahrer des Umlandes auf der L217 haben das Nachsehen.

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  5. Hallo Herr Meisel,

    erstmal vielen Dank für den Artikel im „Der Elbmarscher“ und die Möglichkeit eigene Erfahrungen mit einfließen zu lassen.

    Momentan fahre ich meist zwischen 07:00 – 07:15 Uhr in Richtung Hamburg City los. Für die Strecke benötige ich derzeit 1:15 Std.. Alleine der Weg vom Wennerweg bis zur Elbbrücke dauert derzeit ca. eine halbe Stunde. Derzeit bildet sich der Stau ja bereits ab 06:00 Uhr. Bis zur Auffahrt A25 sind es meist ca. 45min.
    Viele Pendler fahren bereits früher los und stehen trotzdem im Stau.
    Ein ganz großes Problem ist das Ausweichen über die Feldwege und das spätere Einfädeln an der Elbuferstrasse wobei genau hier durch das ständige zusätzliche Abbremsen und Anfahren eine ganze Menge Zeit verloren geht zumal der Umweg über die landwirtschaftlichen Wege auch noch verboten ist. Viele Leute fahren zu dem auch noch mit hoher Geschwindigkeit an den Anwohnergrundstücken (Gebiet Wennerweg/Wennereck) vorbei bis irgendwann mal was passiert.
    Das nächste Thema ist die Ampelphase direkt in Rönne wo der Gegenverkehr aus Stover Richtung kommend auch auf die Brücke möchte.
    Es wird teilweise in zweiter und dritter Reihe die Fahrbahn dicht gestellt obwohl die Abbieger aus Tespe kommend gerade eine Grünphase haben. Da geht es teilweise schon ziemlich „ruppig“ zu.
    Ich denke eine große Ursache ist gar nicht unbedingt die Sperrung in Besenhorst,
    wodurch sich eben momentan viele Geesthachter und Anwohner aus den umliegenden Gemeinden an der Schleuse auf die B404 einfädeln (wird auch seinen Teil dazu beitragen), sondern eine erneute Baustelle auf der A1 Richtung Stillhorn was auch schon in der Vergangenheit für ein Verkehrschaos geführt hat. Immerhin wird derzeit auf die Ampelschaltung A25/B404 verzichtet, sonst wäre es noch viel schlimmer aber der Verkehr nervt eben derzeit ziemlich und diese Situationen werden sich kaum in naher Zukunft vermeiden lassen. Die Elbmarsch hat eben in den letzten Jahren viele neue Anwohner hinzugewonnen aber die Infrastruktur kann es momentan nicht mehr kompensieren und wird immer wieder zum Nadelöhr durch Grossbaustellen auf der A39/A1 usw..
    Ich persönlich wohne sehr gerne in der Elbmarsch und fühle mich wohl, grds. muss sich aber verkehrspolitisch in den nächsten Jahren einigen tun wobei sich diesbzgl. ja viele Ideen und Projekte in den Schubladen befinden (Verkehrswegeplan etc.).

    Viele liebe Grüße.

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